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Aktuelles

Landesstelle Steiermark: Meletta-Gedenken am Bosniakenfriedhof Lang

  • Erstellt von LGF Wolfgang Wildberger

Das alternierend in Österreich, Italien und Bosnien-Herzegowina stattfindende Gedenken an die heldenhafte Einnahme des Monte Meletta-Fior auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden in Norditalien durch das k.u.k. bosnisch-herzegowinische Infanterieregiment Nr. 2 im Juni 1916 sollte dieses Jahr endlich wieder in Bosnien-Herzegowina stattfinden. Doch zu wenige Personen hatten sich zur Busreise angemeldet, zu der die Landesstelle Steiermark sowie die Österreichisch-Bosnisch-Herzegowinische Gesellschaft eingeladen hatten.

Kurzfristig organisierte daher die Landesstelle ein Gedenken am so genannten Bosniakenfriedhof in der Gemeinde Lang, Nachbargemeinde von Lebring, wo sich von 1915 bis 1918 ein großes Ausbildungslager eben des bosnisch-herzegowinischen Infanterieregiments Nr.2 befunden hat. Das Regiment war zuvor stets in Graz in Garnison gelegen, weshalb auch sehr viele steirische Reserveoffiziere in diesem Regiment ihr EF-Jahr absolviert hatten. Im Lager gab es auch ein Lagerspital, in dem viele Soldaten, die krank oder verwundet von der Front eingeliefert wurden, verstarben und dort beigesetzt wurden.

Nachdem LGF Oberst i.R. Dieter Allesch im Auftrag des ÖSK nach Italien reisen musste, übernahm Kurator Oberst i.R. Wolfgang Wildberger, der auch Präsident der Österreichisch-Bosnisch-Herzegowinischen Gesellschaft ist, die Organisation dieses Gedenkens. Zur Einstimmung erklang der erste Teil der ÖSK-Hymne, wonach Wildberger die erschienenen Ehrengäste und Abordnungen des ÖKB, der Neuner-Jäger, der Grazer Stadtwache, der Fünfer-Dragoner sowie die Vertreter der bosnisch-herzegowinischen Gemeinde von Graz und der bosnisch-herzegowinischen Akademiker in Österreich und nicht zuletzt eine Delegation aus Italien unter Führung des Bürgermeisters von Follina begrüßte.

Wildberger nahm in seiner Eröffnungsrede Bezug auf den, wenn auch opfervollen Erfolg der Zweierbosniaken am 7.Juni 1916, „der nur als verschworene Gemeinschaft durch blindes gegenseitiges Vertrauen und gegenseitige Unterstützung quer durch alle Entitäten und Religionen erreicht werden konnte.“ Und spannte dann den Bogen zu einem derzeit laufenden Großprojekt des ÖSK in Mostar, wo der völlig devastierte Soldatenfriedhof restituiert wird. Auch dort ist das nur möglich, weil quer durch die unterschiedlichen Vertreter gemeinsam das Ziel der Wiederherstellung erreicht werden soll - somit ein echtes Friedensprojekt!

Nach dem Abspielen des zweiten Teils der ÖSK-Hymne sprach in Vertretung des Bürgermeisters von Lang, NRAbg. Joachim Schnabel dessen Stellvertreter Martin Kösbauer. Danach erklang der dritte Teil der ÖSK-Hymne, bevor Imam Fikret Fazlić vom Islamischen Kulturzentrum Graz im Gedenken an die vielen am Friedhof Lang beigesetzten Soldaten aller Religionen geistliche Worte sprach.

Danach folgte die Kranzniederlegung bei den Klängen des Liedes "Der gute Kamerad".

Oberst Wildberger bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihr Erscheinen, bevor das Meletta-Gedenken 2022 mit der Steirischen Landeshymne seinen Ausklang fand.

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Imam Fikret Fazlić bei seinen besinnlichen Worten, dahinter Oberst Wildberger.
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Kranzniederlegung beim Denkmal der italienischen Kriegsgefangenen durch Bürgermeister Mario Collet
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Teilnehmer am diesjährigen Meletta-Gedenken